Auch wenn ich schon mehrfach in Dubrovnik war und die riesigen Kreuzfahrtschiffe bereits den nächsten Touristenschwarm ankündigen, möchte ich die Stadt kurz besuchen und dort frühstücken. Bei aller Hektik strahlen die schlichten Gebäude auch gleichzeitig eine unglaubliche Ruhe aus.
Dann geht es weiter. Zypressen begleiten die Straße an die montenegrinische Grenze.
Aber mit dieser Idylle ist es bald vorbei. Schon viele Kilometer vor der EU-Außengrenze steht der Verkehr. Selbst für ein Motorrad gibt es kaum ein Durchkommen und wieder einmal frage ich mich, wem diese Kleinstaaterei hilft. Gut, hier in Montenegro ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Land zur EU gehört, aber unabhängig davon schreckt mich der Gedanke, dass in vielen europäischen Staaten der Nationalismus wieder aufblüht und gesellschaftsfähig wird. Grenzzäune, fremdenfeindliche Regierungen, …. All das glaubte ich schon längst überwunden und ich hoffe, dass wir alle zusammen stark genug sind, diesen rückwärts gewandten Weg zu verlassen.
Endlich ist die Bucht von Kotor erreicht. Ein gewaltiger Fjord, eingerahmt von hohen Bergen. Wer es eilig hat nimmt die Fähre auf die andere Seite. Ich aber fahre einmal um die Bucht herum. Dabei fällt mir der Hinweis auf eine Höhle auf und weil es ohnehin furchtbar heiß ist, beschließe ich da rein zu gehen.
Ich denke, die Höhle ist viel größer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Meine Taschenlampe ist sicherlich nicht die stärkste, aber das Ende lässt sich noch nicht einmal erahnen. Immerhin fließt zur Regenzeit ein Bach hier durch. Irgendwo muss der ja herkommen.
In Kotor ist die nächste Pause angesagt. Ein grundsätzlich wunderschöner Ort, der aber überlaufen wirkt. Ist ja auch nicht verwunderlich, wo doch die Kreuzfahrtschiffe auch hier anlegen.
Zum Glück findet sich hier etwas Schatten. Die Temperatur liegt schon seit Stunden bei 40°. Die Gäste in den Cafes genießen die Kühlung durch das versprühte Wasser
Weiter geht es. Direkt hinter dem Örtchen Kotor soll eine Passstraße ins Inland abzweigen. Die MUSS ich fahren. Also nichts wie hin!
Die Strecke entpuppt sich als wahrer Motorradfahrertraum. Kurve reiht sich an Kurve und die Straße schraubt sich immer weiter in die Höhe. Der Blick auf die Bucht ist atemberaubend.
Die Route führt einmal um den Lovcen Nationalpark herum. Schön hier.
Gegen Abend erreiche ich wieder die Küste. Der Campingplatz bei Sveti Stefan ist ziemlich überfüllt, aber das merken wir kaum. Wir, das sind die drei Franzosen, die mit dem Fahrrad nach Griechenland radeln und ich. Wir plaudern, trinken Wein, teilen unsere Vorräte. Irgendwann gesellt sich noch ein bulgarischer Motorradfahrer hinzu und es gibt viel zu erzählen. Einfach nett.